Sechstes Unternehmerfrühstück bei Wessling

von | 14. November 2024

Strammes Wachstum für die Wirtschaftsinitiative

Altenberge – Wenn es mit den Gewinnen auch so nach oben gehen würde – die Altenberger Wirtschaftsinitiative freut sich über einen stetigen Mitgliederzuwachs. Beim Unternehmerfrühstück bei Wessling gab es aber nicht nur gute Nachrichten.

Ein derart strammes Wachstum ist in der heimischen Wirtschaft schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Wirtschaftsinitiative Altenberge freut sich derzeit über einen ungewohnt kräftigen Unternehmerzuwachs. Zwischen den regelmäßigen Treffen zur Frühstückszeit sind es bislang immer zwischen fünf und zehn Firmen mehr geworden, die sich der WIA, ehemals Werbegemeinschaft, angeschlossen haben. So konnte Vorstandsmitglied Sebastian Nebel am Mittwochmorgen auch wieder fünf neue Mitglieder in der Runde begrüßen: „Willkommen an Bord.“

Gastgeber Wessling

Diesmal war die Wessling Gruppe an der Oststraße Gastgeber des Unternehmerfrühstücks. Darum war wohl die Resonanz der WIA-Selbstständigen besonders groß, hatte sich doch vor wenigen Monaten ein auch in dieser Zeitung nachzulesender Eigentümerwechsel vollzogen.

Aber erst einmal zurück zur WIA. Seit dem Schwenk weg von der reinen Einzelhandelsvertretung hin zum Unternehmer-Netzwerk, das für alle Selbstständigen im Ort interessant sein soll, wächst die Mitgliederliste konstant. Vorsitzender Norbert Fieke zählt derzeit über 120 Einträge, wie er am Mittwoch sagte. Neu dazugekommen sind jetzt Erfmann Reisen, Fahrschule Große Westhues, Grafik und Bilder Ingrid Weide, Smart Repair Center und Lenfort Bau.

Das Altenberger Unternehmer Wessling ist schon kein kleines: 1200 Mitarbeiter, vertreten in fünf Ländern mit insgesamt 22 Standorten. Um auf den internationalen Märkten der Zukunft bestehen zu können, ist es aber zu klein. Darum war der Verkauf an den australischen Konzern ALS Limited nur logisch – erläuterte Sarah Gräber als Vertriebsleiterin für den Umwelt- und Wasserbereich bei Wessling. Für den Riesen ALS sei dieser Schritt der Expansion besonders wichtig gewesen, weil der Konzern bislang nicht in Deutschland vertreten war.

Überbringer der schlechten Nachrichten

Kämmerer Stephan Wolff ist es fast schon gewohnt, der Überbringer der schlechten Nachrichten zu sein. So auch am Mittwochmorgen. Er machte den Altenberger Firmenchefs noch einmal deutlich, dass die Zeiten vorbei sind, in denen das Hügeldorf wegen seiner hohen Gewerbesteuereinnahmen in einer anderen Liga als seine Nachbarn spielt. „Altenberge hat dieselben Probleme wie alle Kommunen im Kreis“, so der oberste Gemeindekassierer. Mittlerweile gebe es keine unter den 24 Kommunen mehr, die nicht in ihre Rücklagen greifen müsse, um das Loch zwischen Einnahmen und Ausgaben zu stopfen. Wolff betonte, dass die Pro-Kopf-Verschuldung im Dorf rapide ansteigen werde. Grund: Altenberge muss sich für seine Neubauten wie die Grundschule und das Rathaus hoch verschulden. „Dafür werden aber auch entsprechende Werte geschaffen“, beruhigte der Kämmerer. Er geht nicht davon aus, dass der Gemeinde die Überschuldung droht.

Höhere Grundsteuerbeiträge

Wenn es den einen oder anderen Grundsteuerzahler mit deutlich höheren Beiträgen erwischt, liegt es nicht an den Entscheidern in der Gemeinde, sondern an der viel diskutierten Reform, die jetzt zum ersten Mal greifen wird. Die differenzierten Sätze zwischen gewerblich und privat genutzten Immobilien wird Altenberge nicht anwenden. „Da haben wir verfassungsrechtliche Bedenken“, so Stephan Wolff. In Altenberge gibt es 3353 Objekte, die besteuert werden. Für 2141 werden mehr Steuern fällig als bislang, für 1212 wird es billiger.

Franziska Probst von der Firma Enwelo in Steinfurt erläuterte der Runde, was die vom Gesetz vorgeschriebene Wärmeleitplanung für Altenberge bringen kann. Ziel ist es, die Gemeinde energieautark aufzustellen. Und das nach Möglichkeit mit eigenen Mitteln. Wie Bürgermeister Karl Reinke erläuterte, könnte ein Weg die Einspeisung von Biogas in die bestehende Erdgasversorgung ein. Die Anlagenbetreiber im Umkreis hätten sich zu diesem Zweck zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen.

Von Axel Roll

Redakteur, Westfälische Nachrichten

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